Fuck Dorm Life!

Jun 18, 2024

Gleich mal vorweg. Nehm eure Kinder beiseite bevor die das lesen, oder ihr ihnen das vorlest. Keine Fotos! Reiner Grantler-Beitrag! Kann nicht alles Happy Life sein. Aber bringen wir’s auf den Punkt: Fuck. Diese. Dormitories. So schlimm wars echt in dem gesamten Jahr noch nicht. Nach den letzten zweieinhalb Wochen bin ich durch damit. Ernsthaft. Single Rooms gönn ich mir ab jetzt. AirBnB, Hotels, was weiß ich. Scheiß drauf. Latein Amerika war dagegen ein wahrer Segen.

Chapter 1 – Coron

Erstmal noch zu Coron – ich hab euch ja schon ein wenig berichtet. Mega Dorm eigentlich. Absolut überragendes King-Size Bett in dem problemlos 5 Leute oder wahrscheinlich 8 Philippiner schlafen können. Ganz für mich allein. Mit 11 anderen im Zimmer. Top ausgestattet. Vorhänge an allen Seiten, so kann ich mir eine richtige Höhle bauen. Heiß ersehne ich gesunden Schlaf, nach der Odyssee von Honduras hier her und dem bewältigtem Jetleg. Das Zimmer ist auch nur so ca. 20 % belegt. Was sich allerdings drastisch ändert, als ich von meinem ersten Tauchgang zurück komme. Plötzlich ist das ganze Ding gerammelt voll. Und von allen Seiten hagelts derben Briten Akzent. Altersdurchschnitt? Ich vermute mal so Anfang 20. Ja die Briten. Auch darüber haben wir bereits kurz geredet 😀 Aber die sind echt selbst schuld. Saufen sich weg wie die Chinesen auf der Wiesn. Meine Fresse, erste Nacht fällt der Bro über mir fast von seinem Bett im ersten Stock, weil er sich so krass ausm Leben gekickt hat. Aber scheinbar hatte er nicht GENUG, denn die zweite Nacht setzt er nochmal einen oben drauf. Schleppt da um 2 Uhr nachts ne britische Braut an, die er ne Stunde lang versucht über mir weg zu knallen. Licht an, Licht aus, Wasserflasche auf und zu im 16 viertel Takt, aber so richtig will sie nicht. Denn ihr ist im Gegensatz zu ihm bewusst, dass 11 andere am Start sind, die vermutlich alle hellwach wie ich im Bett liegen und zuhören. Stört ihn allerdings NICHT. Nach einer Stunde hab ich dann die Faxen satt. Ich steh auf und rate den zweien endlich zur Sache zu kommen oder die Bappen zu halten. Worauf hin die Alte das Weite sucht und endlich Ruhe einkehrt. Yesssss. Man man man. Aber am nächsten Tag ging dann zum Glück die Fähre und ich war mehr als froh da endlich weg zu kommen.

Woah das wird ein langer Eintrag, ich hab ihn jetzt von ursprünglich Diving in El Nido /  Malapascua in „Fuck Dorm Life“ umbenannt xD Ich komm gar nicht dazu übers Tauchen zu schreiben. Erstmal hier ordentlich ranten und Druck ablassen. Schreiben kann cleansen sag ich euch.

Chapter 2 – El Nido

Angekommen in El Nido, eine Fahrt mit der Fähre ca. 5 Stunden entfernt auf einer anderen Insel checke ich dann ins „Frendzhostel“ ein. Und sofort krieg ich Party Vibes ins Gesicht. Ich sag euch ich bin echt durch mit dem ganzen Krawall. Ich will einfach nur tauchen gehen und meine Ruhe haben 😀 Aber gut, neue Insel neues Glück. Neues Zimmer. Neues Dorm. Neue Leute. Neue Briten. Trololol. 99% der Leute, die ich hier auf den Philippinen treffe sind Briten! Aus welchen Löchern kommen die alle gekrochen ey. Anyway. Ein sehr junges Pärchen Anfang zwanzig, wohlerzogen und voll am chillen. Easy. So ein Bro, der kein Bock auf menschliche Interaktion hat. Easy. Und dann doch zwei Amerikaner, die in Taiwan studieren und ein Wochenende hier einen drauf machen. Aber übel sympathisch. Mit denen hab ich mich gleich mega verstanden. An Schlaf ist in der ersten Nacht trotzdem nicht im Ansatz zu denken. Die haben hier jeden Tag Programm. Und das schaut ungefähr wie folgt aus: Sauft euch ordentlich weg. Variiert wird lediglich in der Art und Weise wie. Beer-Pong, Friendsnight (immer noch nicht geschnallt was genau das eig. sein soll aber ja, die knallen sich da halt krass die Birne weg), Trivia-Night, Karaoke Night, Frendznight Spezial und was auch immer. Und als wäre der ganze Lärm nicht schon genug mit den ganzen besoffnen Briten, die Johlen und Schreien wie Räuber Hotzenplotz der von Schimpansen in den Hoden gebissen wird, wird das Ganze von nem Moderator am Mikrofon begleitet, der da rein schreit als gäbe es kein Morgen. Flashback ans Hostel in Quito. Nur schlimmer. Ja und kaum hat das Treiben da oben ein Ende….eeeeendlich…..fängt der Bro über mir an sich die Kehle aus dem Leib zu husten. Quasi fast die ganze Nacht. Der Tod, kein Scheiß. Ich mein hey da kann er echt nichts für aber….aaaahhh

Aber ob ihrs glaubt oder nicht, die zweite Nacht wird noch viel grandioser! Eine höhere Macht, hat wohl besonders lustige Pläne mit mir und labt sich an meinem Leiden.

Nehmen wir von all den random Events die sie haben einfach mal…kein Peil…FrendzNight Spezial, weil die Nacht war wirklich mehr als spezial. Erstmal hab ich wieder Gebrüll und Mikrofon Moderation über mich ergehen lassen. Der Dude mit seinem trockenen Husten ist ein wenig ruhiger geworden. So gegen 12 denk ich mir: Bombe! Endlich mal Schlaf. Alle schon aufm Zimmer bis auf ein Mädl, da kann nicht mehr viel schief gehen. Denkste. Ich hab euch ja von den beiden Amerikanern erzählt. Logan und Bryan. Top die zwei, auch wenn sie einen drauf machen hört man die nicht mal wenn sie zu Bett gehen. Gegen 2 Uhr nachts allerdings wach ich verstört auf, denn ich höre einen kurzen verzerrten Schrei von einem Mädl und kurz drauf geht die Zimmer Tür auf und wieder zu. Ich bin kurz am überlegen, ob ich das vielleicht geträumt hab. Aber 30 Minuten später weiß ich: Kein Traum. Bryan war gleich so dermaßen ninja mäßig leise unterwegs, dass er sich beim halbtrunken schlafwandeln ins falsche Bett verirrt hat. Und sich dabei meine Schuhe angezogen hat! Die Britin hat wohl beim heimkommen gesehen dass jemand in ihrem Bett liegt, kurz aufgeschriehen und darauf hin erstmal ihre 5 britischen Freundinnen mobilisert, die um fucking halb 3 Nachts anfangen wie gegrillte Schweine am Spieß rumzuschreien: SECURITY, CALL THE POLICE, SECURITY! A PERSON IS LYING IN MY BED!! Ja fuck offfff. Und so schreien sie abartig 5 Minuten lang bis das gesamte Hostel wach ist und das Personal auf der Matte steht. Die versuchen Bryan wachzurütteln, der nach ein paar Minuten einfach nur krass verwirrt aufwacht und man hört ihn nur flüstern „That’s not my bed, what happened“ xD. Legit. Absolut korrekter Typ, der einfach nur ohne es zu wissen ins falsche Bett ist. Aber die Mädls haben allen erzählt er hätte sich ins Bett gelegt, während ihre Freundin noch drin lag. Was einfach eine dreiste Lüge ist. Solche Leute braucht die Welt nicht. Elendige 20 jährige TikTok Gnome. Also wieder eine Nacht ohne wirklich guten Schlaf.

Chapter 3 – Cebu City

El Nido hab ich dann hinter mir gelassen. Aber an Entspannung ist ja NICHT ZU DENKEN. Denn weiter gehts mit der Busfahrt nach Puerto Princesa von wo aus ich meinen Flug nach Cebu nehmen werde. Brooooo was für eine Busfahrt! Mir wird grad klar, so wie ich das hier schreibe, was für räudige zwei Wochen ich hier eigentlich hatte mal abgesehen von den absolut geilen Tauchgängen und der Zeit aufm Boot, abseits des Backpacker-Tourismus xD

Also: Eh schon völlig übermüdet sitz ich um 6.30 Uhr wie gewünscht in der Lobby, denn die haben mir einen Van organisiert, der mich da runter chauffiert. Nur der kommt nicht. Wer hätte das gedacht…:D Bis ich 30 Minuten später mal nachfrage was da los ist und sie mir nur sagen, jaja der ist bereits unterwegs, es tut ihnen Leid. Gut dass ich den 7 Uhr Bus / Van genommen habe, mit Zeitpuffer. Denn der Flieger geht um 16 Uhr. Ich bin ja mittlerweile auf alles vorbereitet. Und ja die Filipinos sind natürlich auch, wie die ganze andere Welt, hart am Umsatz maximieren. Also haben sie mal kurzerhand ne zusätzliche Sitzreihe in den eh schon kleinen Van integriert. So kann ich nicht mal normal sitzen, sondern muss meine Beine anziehen. Zwei Iren (Gott hab ihn selig, keine Briten) leisten mir Gesellschaft aber bis wir endlich mal losfahren dauerts weitere 20 Minuten. Und keiner weiß was los ist. Also schonmal ne gute Stunde Verspätung. Dann fahren wir endlich los und halten eine Straße weiter wieder für 15 Minuten an. Bis wir dann zurück vors Hostel fahren..wtf?…und nochmal 20 Minuten warten. An dem Punkt bin ich echt kurz vorm ausrasten. Ihr habt keine Vorstellung, wie es in mir gebrodelt hat. Vorallem wenn man einen Flieger zu erwischen hat. Und dann endlich gehts richtig los. Stolze 10 Minuten dauert die Fahrt bis…wuuupwuuuup wieder angehalten wird. Der Fahrer steigt aus und ich seh nur durchs Seitenfenster wie er sich auf irgendein Moped schwingt und einfach davon braust xD Ja geil Leute, wtf is happening. Anderer Bro macht die Seitentür auf und meint wir müssen den Van wechseln. Aber nur ich! Die anderen bleiben drin. Da mir nicht viel anderes übrig bleibt wechsel ich also den Van und schaue dabei zu wie mein ursprünglicher Transport 5 Minuten später davon braust. Mit den zwei Iren drin. Der Van in dem ich gelandet bin…Jungeee…komplett zugestopft, so dass ich grad noch hinten in der letzten Reihe, quasi schon im Kofferraum zwischen dem Gepäck platz finde. Die ganzen Locals grinsen nur als sie mich fluchend vor sich haben. Von nem Fahrer aber weiterhin keinerlei Spur. Und so sitzen wir wieder 15 Minuten im Van bis mir mal irgendwer verrät dass irgendwie, irgendwo ein Handy abhanden gekommen ist und sie auf der Suche danach sind. JA DIGGA WO SIND WIR DENN! Dann soll halt derjenige, wer auch immer sein Handy verschmissen hat, aussteigen und den nächsten verdammten Bus nehmen. Ich bin kurz vorm Nervenzusammenbruch, nicht mehr viel und die Glühbirne brennt durch xD kein Scheiß. Aber Wuuuuuzaaaaa meine Freunde, am Ende gehts tatsächlich los und 4 Stunden später trudeln wir am Flughafen ein. Mit einer Busfahrt bei der wirklich jeder, der Probleme mit sich windenden Straßen hat, sich die Seele aus dem Leib gekotzt hätte. Ein Wunder dass der Bro keinen Unfall gebaut hat mit seinen Fahrmanövern und der Geschwindigkeit. Dafür aber erwische ich meinen Flug noch. Ende gut alles gut.

Also ab nach Cebu City! Und mein Hostel…Ja eher abgelegen (bewusst so gewählt) und macht einen extrem ruhigen Eindruck. Mein Zimmer ist quasi leer. GEIL. Aber…zu früh gefreut. Da wuselts gegen 20 Uhr plötzlich umeinander und die Belegschaft ist super random zusammengewürfelt. Weiß jetzt auch warum. Sind Leute die da pennen um zu arbeiten und die leben da scheinbar. Und nehmen 0 Rücksicht auf andere. Also erstmal geht die Nacht gut los, neues Bett, neues Umfeld, ja ich schlaf halt einfach grad grundsätzlich schonmal nicht so geil. Aber passt schon. Bis irgend so ein Nasenbär richtig Gas gibt und das schnarchen anfängt dass die Wände vibrieren. So geht das die ganze Nacht. Ich hab schonmal geschnallt von welchem Bett das kommt. Ich Fuchs will natürlich lokalisieren am nächsten Tag wer dieses krasse Opfer ist, der nich in der Lage ist sich auf die Seite zu drehen. Als um 4 Uhr morgens ein Laptop aufgeklappt wird und jemand anfängt lautstark in die Tastatur zu hämmern wird mir allerdings klar: Das ist gar kein ER, das ist eine SIE und die war am Vorabend in der Lobby und hat da schon wie bekloppt in ihre Tastatur gedroschen. Und den Ton vom Laptop hat sie auch an, ständig gibt’s kleine Notification Töne. 4 UHR MORGENS! Was ist denn los mit den Leuten -.- Und dann gibts ne Kettenreaktion. Der nächste wacht wohl von dem Lärm auf und denkt sich „ja dann mach ich das halt auch“ und fängt an ohne Kopfhörer TikTok doomzuscrollen. Und ein weiterer wacht auf und macht sich dann um halb 5 schonmal fertig für die Arbeit. Ihr denkt ich übertreibe? He komm bloß rum, beim bloßen schreiben merk ich schon wie es anfängt in mir zu kochen und zu brodeln. Aber gut, ist ja nur die eine Nacht und ich weiß: In Malapascua, einer kleinen, abgelegenen Insel, die außer Shark-Diving rein gar nichts zu bieten hat, gibts mein lang ersehntes Single-Bed-Zimmer im abgelegenen Beach Resort. Also pack ich meine Sachen und fahre extrem frühzeitig zum Busbahnhof, um (dieses mal mit dem öffentlichen großen Bus) nach Maya weiter zu fahren. Um von dort aus die Fähre nach Malapascua zu nehmen. Um dann meine Ruhe und das tauchen zu genießen.

Chapter 4 – Rooster Party auf Malapascua

Also rauf aufs Boot und 40 Minuten später legen wir in dem kleinen Hafen von Malapascua, oder auch Logon, an. Mein Dive Center (MTD Diveshop) holt mich direkt ab und bringt mich straight zu meinem Resort. Mega erster Eindruck. Direkt am Strand. Schön im Grünen. Ruhig. Tolles Zimmer. Alles was man sich wünscht. Bis man nachts um 3 aufwacht, weil Luftlinie 2 Meter vom Kopf entfernt im Nachbargarten plötzlich eine Gockel-Party komplett steil geht. Der Hauptgockel unter der Armee von denen brüllt natürlich am lautesten und ist genau neben meiner verdammten Wand. Ey also ich weiß schon gar nicht mehr was ich sagen soll. Und halt nicht nur bissl. Die schreien ab 3 Uhr durch. Also kürze ich die Nacht halt mal wieder ab. Bin ja in Übung. Zum Glück muss ich eh gegen 4 ausm Bett, weil wir um 4.15 Uhr bereits am Dive-Center sein müssen. Und auf dem Weg zum Dive Center noch im Dunkeln schreit es und gackert es einfach überall um mich herum. Die ganze Insel ist Cock-verseucht man. 3 Milliarden Hähne, die hier um den lautesten Ego brüllen. Ja geil, sorry wenn ich das sage aber die Hahnenkämpfe, die sie veranstalten – ist schon gut so. Am liebsten würd ich mir so nen Gockel krallen, mit zum Shark-Dive nehmen und als verdammten Köder ins Wasser schmeißen. Und als wären die Gockel nicht genug bin ich von den selben Nachbarn noch 2 Tage in Folge mit massivem Karaoke-Gesängen penetriert worden. Und ja, Karaoke macht mehr Spaß wenn man NICHT singen kann. Was für eine elendige Grütze. Zum Glück gibts auf der Insel immer wieder mal Stromausfälle so dass zumindest mal kurz Abends Ruhe eingekehrt ist. Problematisch nur, weil dann auch der Ventilator ausgegangen ist und man bei der Schwüle fast instant zum schwitzen anfängt. Und die Mücken…Gibt genau einen Monat im Jahr wo s besonders schlimm ist, haben mir die Locals dort gesagt. Und ja klar, ich bin natürlich genau in dem Monat dort.

Jaa also meine knappen 3 Wochen hier waren bisher durchwachsen um ehrlich zu sein. On top kommt das erschwerte Rumgereise mit Fähren, Flügen und diesen winzigen Vans, für die ich einfach zu groß bin. Hätte ich mal eher am Anfang meiner Reise machen sollen, als ich noch voller Energie und Tatendrang war. Bisschen ist die Luft raus. Jetzt sitze ich grad im IT-Park in Cebu City, hab mir ein AirBnB genommen und hab ENDLICH meinen wohlverdienten Schlaf und meine Ruhe. Mal schauen wie lange ich hier bleibe, gut möglich dass ich meinen Aufenthalt um ein paar Tage verlängere. Denn ich genieße grad die Vorzüge einer Großstadt. Sogar das Tauchen merke ich hab ich mit den bald 6 Monaten und ca. 200 Tauchgängen mehr als ausgereizt.

Von hier aus gehts hoffentlich wieder aufwärts! Das musste jetzt mal alles raus, und der nächste Post wird wieder mehr frohe Farben malen, hoffe ich 🙂