Ecuador – Übersicht & Kosten

Soo heute Abend steig ich in den Nachtbus nach Peru – Mancora. Nach ein wenig mehr als 2 Monaten endet meine Reise hier in Ecuador. Daher will ich euch mal kurz eine Übersicht bzgl. meinen Kosten und ein paar Gedanken bzgl. Sicherheit in Ecuador mitgeben.

Wie gefährlich ist Ecuador?

Erstmal muss ich loswerden, dass ich in meinen 2 Monaten Südamerika mit bisher keinerlei “gefährlichen” Situationen konfrontiert worden bin. Außer denen, die ich mir selber eingebrockt habe lol. Ecuador, trotz der aktuellen politischen Lage, ist meines Erachtens nach eigentlich super sicher, wenn man mit gesunden Menschenverstand unterwegs ist. Und man sollte auch hinzufügen, dass man im Internet meistens nur negative Geschichten hört. Die Leute in Ecuador sind unfassbar freundlich und in 2 Monaten wurde nicht einmal versucht mich übers Ohr zu hauen. Außer, dass ein Taxifahrer mal 2-3 Dollar mehr draufschlagen möchte 🙂 Im Kern bin ich von der Kultur begeistert, denn die Leute sind super zuvorkommend, helfen gerne aus und man merkt, dass es hier weniger ums Geld geht.

Deswegen ist es aber trotzdem nicht der Münchner Stachus. Ich hab doch einige Leute kennen gelernt und 3 Stories mitbekommen: Einem Dude ist der Reisepass im Bus aus dem Rucksack geklaut worden. Der hat den Reisepass aber auch nicht bei sich gehabt, sondern der Rucksack war im Stauraum unter dem Bus. Wohl nicht abgesperrt. Gefährliche Angelegenheit. Und hier sollte man grundsätzlich Vorsicht walten lassen. Das andere war jemand, der mir erzählt hat, wie man ihm versucht hat das Handy aus der Hand zu reißen auf der Straße. Und zu guter letzt mein Reisebegleiter, der sich auf ner Party mit Locals ein wenig zu wohl gefühlt hat, am nächsten Tag mit Blackout aufgewacht ist und ihm sein Handy geklaut wurde. Aber nicht nur ihm, sondern auch den 3 Locals mit denen er unterwegs war. Die Vermutung ist dass ihm / allen samt Drogen in die Getränke gemischt worden sind.

In den Bussen in Ecuador ist es mir einmal passiert, dass direkt nach dem Betreten ein ecuadorianischer Dude zu mir kam, der mein Ticket sehen wollte und sich als Angestellter der Buslinie ausgegeben hat. Der hat mich dann dazu aufgefordert meine Habseligkeiten oben im Stauraum zu legen, weil es “regelkonform” ist. Währenddessen hat sich ein anderer Dude direkt hinter uns gesetzt. Der Plan der beiden war uns zu überzeugen unsere Wertgegenstände oben abzulegen, sodass der andere sie dann klauen kann. Als er gemerkt hat dass ich nicht mitspiele bei seinem Spielchen hat er irgendwann locker gelassen, den Bus verlassen und der Herr hinter uns ebenso. War aber Captain Obvious im Spiel. Dennoch. Vorsichtig sein und nicht gleich alles machen, wozu man aufgefordert wird.

Worauf achte ich also, um nicht in Plastiktüten am Straßenrand zu enden?

1. Spanisch sprechen – Die Locals können mir in der Regel immer sagen, wo ich hin kann und in welchen Gebieten ich aufpassen muss
2. Ich trage meinen Reisepass immer bei mir, wenn ich unterwegs bin in Bussen etc. + Reisepasskopie natürlich
3. Zwei Konten: Eins mit dem Backup und das Zweite fürs Abheben – ich transferiere nur dann Geld aufs 2. Konto wenn ich das Geld zum Abheben brauche – die Sache mit Burundanga / The Devils Breath ist keineswegs eine Fabelgeschichte, sondern Realität und man sollte das nicht unterschätzen.
4. Wenn ich nachts alleine rausgehe lasse ich sämtliche Wertsachen im Hostel / Unterkunft
5. Wenn ich mir ein Taxi oder Uber rufe, achte ich immer darauf dass das Nummernschild mit dem angegebenen übereinstimmt
6. Bin ich irgendwo in einer Bar / Club hab ich immer ein Auge auf mein Getränk
7. Gesunder Menschenverstand / Street-Smartness – don’t show off

Im Kern einfach ein kleines Regelwerk für sich selbst aufstellen und nach Möglichkeit daran halten, dann solltet ihr keine Probleme haben 🙂 Pech haben kann man natürlich immer und das ist nur meine subjektive Wahrnehmung!

Wie schaut’s mit den Kosten in Ecuador aus?

Der Teil der euch vermutlich auch ein wenig interessiert, sind die Kosten in Ecuador. Wieviel Geld gebe ich am Tag so aus? Was sind die größten Kostenpunkte und kann man Ecuador mit einem Budget gut machen?

Ich habe in den 2 Monaten insgesamt 2.481,72 € ausgegeben. Mein Tagesbudget beträgt 46 € am Tag, effektiv gebraucht habe ich aber deutlich weniger. Ich habe keinen genauen Wert aber im Durchschnitt würde ich sagen brauche ich am Tag so um die 30 €. Das liegt aber auch daran dass ich super selten weggehe und Geld an den Tresen lasse. Hier eine genaue Übersicht meiner Kosten:

1. Unterkünfte: Insgesamt 758,82 € – die Hostels in Ecuador belaufen sich in der Regel auf durchschnittlich 8 Dollar für ein Dormitory, Einzelzimmer in manchen Städten habe ich zwischen 10-14 Dollar bekommen (wenn man ein wenig Qualität haben möchte)
2. Aktivitäten: 480,21 – das beinhaltet eigentlich alles an Aktionen wie Berge, Aktionen wie Rafting, Canyoning etc.
3. Restaurants: 442,79 € – ich esse zu 90% lokale Küche. Frühstück im Durchschnitt so 2,25$-3$, Almuerzo (Lunch) wenn man nicht von der Karte bestellt in der Regel auch so um die 2,50 $ (Saft, eine ordentliche Suppe und ein Hauptgericht. Meist Reis und Chicken).
4. Transportation: 292,62 € – ich hab die erste Zeit in Ecuador vor allem Uber benutzt, kp für so 10 Minuten Fahrt meist 3-4 Dollar, was vollkommen klar geht. Die lokalen Busse in den Städten sind aber deutlich günstiger (35 Cent). Längere Strecken mit Bussen kosten auch nicht die Welt (2 Stunden von Quito nach Otavalo z.B. 3,00 $)
5. Einkäufe: 277,69 € – ich koche selten in den Hostels, aber die Einkäufe beinhalten alles von Snacks, Getränken über Camping-Essen etc.
6. Sonstige Kosten: 229,59 €
   • Drinks beim Weggehen: 66,90 €
   • Shopping: 38,00 € (Klamotten und andere Dinge, die mein Inventar erweitern, bspw. habe ich einen legendären Alpaka Pulli beim Händler erworben)
   • Cafes: 29,86 € (oO eigentlich nicht viel wenn man bedenkt wieviel Kaffee ich trinke – aber auch hier kommt mein Sparfuchs zum Vorschein: Ich trage stetig selbst Kaffee bei mir! ;-))
   • Wechselgebühren an Automaten: 18,96 € – mit der DKB als Bank fahr ich extrem gut und muss nur in den seltensten Fällen Abhebegebühren bezahlen)
   • Wäsche mit Laundry Service: 18,03 €
   • Andere random Ausgaben: 57,84 € (da kann ich euch leider nicht mehr genau sagen, was das alles beinhaltet. Etwaige Schulden und solche Sachen)

Also ich bin super happy mit meinem Budget absolut auszukommen. Aber ich achte schon immer aufs Geld und hau nicht auf die Kacke. Und Ecuador, laut Aussagen anderer, siedelt sich ca. in der Mitte an, was die Kosten angeht. Kolumbien / Peru / Bolivien müssen günstiger sein. Chile, Belize, Costa Rica deutlich teurer.

Wenn es also so weiter geht komme ich deutlich günstiger weg mit meiner 18-monatigen Reise, als gedacht 🙂

Ich freu mich jetzt auf Peru und bin auf den Grenzübergang gespannt. Die Route von Cuenca aus nach Mancora soll „gefährlich“ sein aber das glaube ich erst wenn ich in ernsthafte Schwierigkeiten kommen sollte. Dazu aber dann mehr ein einem neuen Blogpost!