USA – Schlaflos in Seattle

Jul 27, 2023

Nach 3 Wochen ist es soweit. Ich hab mich an den Grenzübergang nach Amerika gewagt. Wenn ich mich an das Ganze vor 7 Jahren zurück erinnere…Haiaiai, das war ne ganz schöne Action. Von Dawson City nach Alaska. Top of the world Highway. Wirklich komplett am Arsch der Welt. Und die Amis bauen halt einfach ne ganze Basis auf. Mit Schleuse, eingekesselt. Und ich war 4 Jahre davor in China. Stand im Reisepass. Grund genug, um mich einem kompletten Verhör unterziehen zu müssen, während sein andere Kollege mit der Schrotflinte neben mir steht.

Ok who cares, wird schon! Also zack, rein in den Flixbus und ab nach Seattle! Klappt alles reibungslos und an der Grenze angekommen erfahre ich das komplette Gegenteil von damals. Freundlich, fast schon neugierig werde ich von der Border Control in Empfang genommen. Als ich denen erzähle was ich vorhabe, freuen sie sich end! Dann aber werde auf meinen Apfel hingewiesen. Den darf ich nur mitnehmen, wenn er gekennzeichnet ist. Sonst gibts 300 Dollar Strafe. Bitte was? 😀 aber gut, ich bin ja a waschechter Bayer, da kennt ma sowas ned. Die lassen’s mir zum Glück nochmal durchgehen und ich darf meinen Apfel mit nach America nehmen. Easy.

Seattle welcomes me well. Wirklich. Mt. Rainier mit seinen 4392 Metern, ragt einfach nur pompös hinter Seattle auf. Das Wetter zieht auf und ab geht das! Auch auf meinem Weg zum Hostel bin ich über die Freundlichkeit der Leute erstaunt. Und den gechillten Vibe von Seattle merkt man quasi Instant, wenn man Downtown betritt. Im Vergleich zu Vancouver merkt man auch sofort, dass Seattle bodenständiger ist. Normale Leute. Kein abgehobenes, Prestige-gebashe. Komplett anderes Gefühl.

Aber jetzt erstmal ab ins Hostel! Kurz zu meiner vorherigen Hostel Erfahrung am Whistler. 4-er Zimmer. Und direkt mal 2 Deutsche erwischt 😀 aber total gechilltes Pack. Marius und Elias machen Work&Travel und wohnten quasi im Hostel. Und ein Mexikaner, Mauricio. Rider und entspannt, wie noch was. Da hat man sich wohl gefühlt. Hier in Seattle hingegen? Maximale Randomness man. Ein siffiger, alter Herr, der mir das Ohr wegschnarcht. Ein Ventilator, der komplett durchdreht und eine alte Dame, die bei all dem Lärm ihr Leben chillt. Vielleicht zeigt sie mir ja, wie sie das macht. Endlich schlaf ich mal ein, so richtig. Irgendwann um 4e rum schätze ich war das. Dauert aber nicht lang, da werd ich von meiner Nachbarin geweckt, die fröhlich summend ihren scheiß Koffer anfängt zu packen. Müsste so ca. 5e gewesen sein. Und ab geht die Morgenparty. Die drei gehören wohl zusammen und fangen an, ihren Shit in der Früh zu besprechen. Auf hektischem Spanisch. Man man man. Jep ich bin ja wach.

Ab zum Frühstück gegen 7 und los geht die Exploration. Seattle vermischt eine schöne Skyline, mit viel Retro-Flair und Hafenelementen. Könnte mir vorstellen, dass hier irgendwie San Francisco auf New Orleans trifft. Die Leute sind offen, die Preise zwirbeln mir die Nasenbeine rückwärts um den Kopf und Mt. Rainier ist allgegenwärtig am Start.

Viel in Seattle dreht sich um Kaffee. Hrrrr, ganz hervorragend, wie ich finde. Aber warum überhaupt? Jetzt kommt’s, Geschichtslektion Amerika. Viel Geschichte haben die ja eh nicht trololol, daher befinden wir uns im Jahr 1895. Irgend so ein Bro namens Oscar Delaloyes hat geröstete Kaffeebohnen auf dem Boden gefunden und in einer Pfanne geröstet. Die Geburtsstunde des Kaffees in Seattle. Starkes Fundament 😀 Ein anderer Bro namens Alfred Peet hat dann den ersten Starbucks, der in Seattle entstand mit Bohnen versorgt, die er auf seiner Welterkundungsreise in den 1860ern gefunden hat. Irgendwie so. Nagelt mich nicht drauf fest. Aber schon trotzdem cool. Der erste Starbucks, der je eröffnet wurde.

Nachdem ich echt übel lange auf den Beinen war, Zeit mich aufs Ohr zu hauen. Morgen lass ich mir ein Fahrrad raus und ab geht die Post, Seattle weiter erkunden. Und Abends bin ich auf eine Art-Gallery eingeladen, sogar als VIP, mit kostenlosem Buffet, mitten im Stadion von Seattle. Dank einer sehr freundlichen Begegnung mit Stefany im Bus nach Seattle. Die meinte ich soll mich ein wenig schick kleiden, denn da sind sehr viele „Wohlhabende“ Leute am Start. Hab ich ja schon Übung mit nach Vancouver 🙂