Diving in Coron, Philippines

Jun 7, 2024

Guten Morgen Coron! Angekommen im Paradies. Raus aus Manila, wo ich noch eine interessante Begegnung mit einer Dame aus Ghana hatte, die wohl nicht ganz wusste wohin mit sich selbst. Also hab ich aus Mitleid gefragt, ob sie nicht mit zum Abendessen möchte. Der Gesellschaft wegen. Mach ich nicht mehr ey. Hat sich wohl gedacht der Raphi wird schon alles zahlen, bestellt sich da eine übertriebene Portion Essen, die sie nicht mal aufisst und wie sich dann rausstellt hat sie nicht mal Geld dabei gehabt. Danach hat sie mich schön geghostet, als ich meinte wäre schön wenn sie mir das Geld zurück gibt. Ist mir auch noch nie passiert. Aber die Dreistigkeit der Leute ist manchmal einfach nicht zu übertreffen.

Anyway, widmen wir uns den schöneren Dingen 🙂 Coron ist awesome. Nicht nur die Natur und die Leute faszinieren mich hier. Coron ist eine kleine Hafenstadt auf der Insel “Busuanga”. Ein ca. ein stündiger Flug von Manila in den Süden. Am kleinen lokalen Flughafen angekommen werde ich direkt von meinem Hostel aufgesammelt (wovon ich kein Plan hatte) und bekomme einen ersten Eindruck von der Landschaft und dem Lebensraum der Filipinos. Soweit alles mega, genau wie ich es mir vorgestellt habe. Bis ich etwas verdutzt drein schaue als ich ein McDonalds Schild sehe. Seriously? Ein McDonalds auf der Insel? Das passt hier so gut rein wie ein Clown in einem deutschen Businessflieger von München nach Frankfurt.

Auch was ich für mein Geld geboten bekomme (im Vergleich zu Süd- und Zentralamerika) ist absolut überragend. Ich sitze hier gerade im “Hop Hostel”. Und Leute, das Hostel ist einfach das mit Abstand Beste, was ich bisher hatte. Fühlt sich an wie ein 5-Sterne Ressort. Für schlappe 12€ die Nacht schlafe ich hier in einem King-Size-Bed im 12 Personen Dorm, bequemste Matratze ever und die Leute lesen dir jeden Wunsch von den Lippen ab.

Coron selbst hat jede Menge süße kleine Cafés, Restaurants und natürlich: Jede Menge Dive-Shops. Denn mal abgesehen von den Island-Hopping-Touren, die sie hier anbieten dreht sich alles ums Tauchen. Also wenn man kein Taucher ist, hat man herzlich wenig zu tun befürchte ich, sobald man die Tour gemacht hat. Trotz der Off-Season wimmelt es hier von Backpackern. Und im Vergleich zu Honduras, wo ich hauptsächlich auf Kanadier und Amerikaner gestoßen bin, trifft man hier gefühlt halb England. Und wie die Engländer halt so Leib und Leben (Vorsicht: Stereotype incoming!) ist der Alkohol Konsum auch entsprechend. Heut Nacht wurde ich aus meinem Tiefschlaf gerissen, weil der Bro über mir es wohl dezent übertrieben hat und fast aus seinem Bett im 1. Stock gefallen ist xD). Rücksichtnahme am Arsch. Yeah! Zurück im Dorm-Life. Da wird nachts um 3 wenn man besoffen heimkommt in einer Lautstärke bequatscht dass man kein Auge zu bekommt. Gefühlt ist das Klientel nochmal um einiges jünger. Liegt vielleicht daran, dass Südostasien ein wenig billiger und sicherer ist als “Süd- und Zentralamerika”. Wobei die Philippinen eher zu den “teureren” Ländern gehören.

Anyway, ich bin hier zum Tauchen und nichts anderes. Und das Tauchen hier ist einfach mal Next Level. Utila stinkt dagegen gewaltig ab muss ich leider gestehen. Coron ist bekannt fürs Wreck-Diving. 1944, während dem 2. Weltkrieg, hat sich hier die Japanische Flotte vor Ort in der Bucht versteckt, um in das südchinesische Meer vorzurücken. Bis die Amis Wind davon bekommen haben und kurzerhand alles weggebombt haben. Jetzt liegen 10 von den Schiffen hier auf Grund und sind zum Glück relativ gut zugänglich.

Also ab zum Reggae Dive Center und erstmal 4 Tage Tauchen gebucht. Die Empfehlung vom Phil, ganz wie erwartet, hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Top Notch Ausrüstung, exzellenter Service, geilstes Essen, das direkt auf dem Boot gekocht wird und das wichtigste: Richtig gute Guides, die die Shipwrecks in und auswendig kennen. Nico der den Laden schmeißt kommt aus Österreich, lebt aber schon seit 25 Jahren in Coron nachdem ihn seine Mum hier her geschleppt hat. Mega netter Bro und auch die Guides, die alle Locals sind, haben einfach Spaß und Lebensfreude. Da fühlt man sich echt willkommen, ganz im Vergleich zu so manchen Leuten auf Utila, wo man echt das Gefühl hatte die hassen ihr Leben.

Nach 4 Tagen, in gesamt 12 Tauchgängen (die mich pro Tauchgang ungefähr 30€ gekostet haben, was echt nicht teuer ist), ca. 8 verschiedenen Wrecks, einem Cave-Dive und einem Thermocline Dive kann ich guter Dinge sagen: Coron ist mit den Komodo Islands in Indonesien mit Abstand das Epischste was ich je gemacht habe. Der Thermocline Dive im Barracuda Lake war insane. An der Wasseroberfläche hats ca. 31 Grad und sobald man auf 15 Meter runter geht fängt die Temperatur an auf 38 Grad anzusteigen. Und man kann die verschiedenen Layer sehen. Super coole Erfahrung. Der Cave-Dive “Die Kathedrale” setzt nochmal einen oben drauf. Auf 5 Metern gehts durch ein kleines Loch in einen ca. 40 Meter langen Höhlendurchgang, der in einer großen Tropfsteinhöhle endet in der man auftauchen kann. Kann man vielleicht mit den Zenoten in Mexico vergleichen. War zwar recht viel los mit glaube ich ca. 12 Tauchern auf unserem Boot aber dafür waren wir die einzigen 🙂 Und das Wasser ist glasklar gewesen, keinerlei Müll im Wasser. Allgemein macht die Gegend hier einen extrem sauberen Eindruck, im Vergleich zu dem was ich in Indonesien so gewohnt bin. Oder von den Philippinen gehört habe.

Und ja das Wreck Diving. Einfach nur episch. Das Gefühl wenn man bei maximal räudiger Sicht auf 30 Meter runtertaucht und ein über 100 Meter langes Schiff schemenhaft zum Vorschein kommt. Unbeschreibliches Gefühl. Und wenn man da erstmal drin ist…so ein bisschen geht einem da schon die Sause am Anfang. Die ersten Wrecks waren recht offen aber spätestens am 3. Tag hab ich mich durch echt enge Korridore bewegt, mein Blick wandert alle 2 Minuten auf meinen Tauchcomputer, ob alles cool is und ich checke auch mehr als überdurchschnittlich oft, ob mit meiner Luft noch alles im Grünen Bereich ist. Die tieferen Schiffe liegen auf bis zu 46 Metern. So tief gehen wir natürlich nicht runter. Aber bei manchen Tauchgängen sind wir schonmal knapp 30 Minuten zwischen 25 und 30 Metern, dank Nitrox grad noch so drin aber man muss das Decrompression Limit schon sehr genau im Auge behalten.

Ja heftiger Scheiß sag ich euch. Und halt nicht nur die Wrecks etc. Im Allgemeinen hats hier eine Korallen-Vielfalt vom andern Stern, überall auch Nemos (Clownfische), Anemonen, Nudibranches, Flatworms und und und. Ich hab nur zwei Spots getaucht, wo die Korallen leider zu 90 % bereits tot waren. Der Rest war in sehr gutem Zustand mit gebleichten Korallen vermischt aber immerhin nicht komplett dead.

Morgen gehts dann mit der Fähre weiter nach El Nido, das mehr Reef-Diving im Fokus hat. Da gibts Manta Rays, jede Menge Schildkröten und auch die Chance auf Walhaie. Von dort aus gehts dann mit dem Flieger nach Cebu, um meinen Weg nach Malapascua anzutreten. Berühmt für Tresher Sharks! Und dann geht’s vermutlich ab in den Süden nach Davao / Siargao! Vor allem Siargao schaut mal richtig nice aus. Bis ich dann am 30. Juni nach Thailand fliege. Und der Plan danach? Uhhhhh macht euch auf was gefasst! 😀 Der epischste Teil meiner Reise steht noch bevor und wird vielleicht auch gleichzeitig den Abschluss dotieren. Bevor ich dann möglicherweise wieder im schönen Bayern sitze, um mit Family und Friends bei einem gediegenen Augustiner meine Geschichten teile. Worüber ich mich, offen gestanden, mittlerweile auch echt richtig freuen würde. Aber das wird sich noch zeigen.

Cheers aus Coron und Grüße an alle, die sich bis hier her durchgeschlagen haben 🙂