Discovering the enchanted majesty of corals and how to save them

Feb 7, 2024

Meine Reise hat mich bereits durch die wunderschönen, grünen und dichten Wälder Kanadas und Nord-Amerikas geführt. Über die Anden Ecuadors, in den Amazonas hinein und weiter nach Süden durch Peru. Ein Land das 70% der globalen, tropischen Gletscher beheimatet. Durch Kolumbien und seine atemberaubenden Landschaften. Durch die erstickende Schwüle Panamas und die pulsierende Unterwasserwelt des Pazifiks. Bis hoch nach Honduras, ein Land welches das zweitgrößte Korallenriff der Welt beherbergt. Und eine Sache haben all diese Länder gemeinsam. Die massiv spürbaren Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur. Und ich hab vieles davon mit eigenen Augen gesehen. Zerstörerisch, tobende Waldbrände in Kanada, Washington und Oregon. Stundenlange Autofahrten durch vollständig verbrannte Gebiete, die noch vor wenigen Jahren wunderschöne, üppige Wälder waren. Die drastische Gletscherschmelze in Südamerika. Allein Peru hat in den letzten 40 Jahren unfassbare 40% der dortigen Gletscher verloren. Und natürlich die Ausmaße der Erderwärmung auf unsere zauberhaften Korallenriffe, die mehr und mehr dem Coral-Bleaching zum Opfer fallen.

Und deswegen fangen wir heute genau mit diesem Thema Korallen an. Als „Kickoff“ für meinen neuen „Underwater“ Part meines Blogs. Auch wenns ein trauriges Thema ist. Jetzt habe ich schon einen Blog den ein paar Leute lesen, also nutze ich die Plattform, um euch vielleicht noch das ein oder andere beizubringen. Und hoffentlich darauf zu sensibilisieren, was hier passiert und wie wir ggf. positiven Einfluss darauf nehmen können. Und gleichzeitig lern ich selber auch noch einiges dazu.

Wichtig dabei: Ich bin kein freakin Wissenschaftler, also wenn ihr Fehler findet oder ich was falsch recherchiere lasst es mich gern unten in den Kommentaren wissen 🙂 Ich hab mir Mühe gegeben, alles so gut wie möglich zu recherchieren und entsprechende Quellen am Ende aufgelistet.

Also legen wir los.

Vielleicht haben ein paar von euch schon mal die Doku „Chasing Corals“ gesehen. Falls nicht, kann ich sie euch absolut empfehlen. Denn Coral-Bleaching ist nicht nur unsexy für jeden Taucher dieser Welt. Viel wichtiger noch: Korallen sind ein essentieller Teil unseres Ökosystems und Teil des globalen ökonomischen Kartenhauses, das mit jedem Jahr größere Gefahr läuft in sich zusammen zu brechen.

Als ich gestern in meinem PADI Divemaster Kurs gesessen bin, ging die Tür auf und Laura hat sich uns vorgestellt. Laura kommt aus Kolumbien, hat Marine Biology studiert und ist bei der UDC verantwortlich für das Thema „Coral Watch“ und Nursery. Wir, also meine Gruppe und ich, als angehende, professionelle Taucher und Lehrer werden somit in Bezug auf Nachhaltigkeit, Korallen im Allgemeinen und wie wir diese wissenschaftlich untersuchen und tracken, unterrichtet. Als sie angefangen hat uns von Korallen zu erzählen war sofort klar, dass das Thema eine absolute Herzensangelegenheit für sie ist. Und hat mich direkt mitgerissen. Also hab ich mich dazu entschlossen als erste Specialty für meine Reise als Dive Instructor das Thema „Coral Nursery Maintenance“ zu wählen. Um der Natur ein bisschen was zurück zu geben. Somit werde ich laufe des Kurses mit meinem Buddy Alex unter Wasser lostigern, um Daten über Korallen zu sammeln, Farben zu vergleichen, zu dokumentieren und somit das Projekt „CoralWatch“, dass die Universität in Queensland ins Leben gerufen hat, zu unterstützen. Mehr darüber erfahrt ihr hier: https://coralwatch.org

Was sind Korallen eigentlich?

Auch wenn sie vielleicht nicht so aussehen. Aber Korallen sind Tiere, die aus Polypen bestehen. Polypen bestehen aus tausenden kleinen Strukturen und werden von kleinen Tentakeln umrundet. Korallen können Millionen von Polypen haben, welche wiederum kleine Pflanzen im Gewebe beherbergen. Mikroalgen. Oder auch Zooxanthellen. Und die betreiben Fotosynthese und geben Sauerstoff und Zucker an die Koralle weiter, die sich davon nährt. Als Symbiose produziert die Koralle dann Kohlendioxid und andere wichtige Nährstoffe. Andres ausgedrückt: Es ist fast wie wenn Korallen eine eigene Fabrik für Essen am Start haben. Tagsüber wird also Fotosynthese betrieben und Nachts gechillt. Dann erweitern sich die Tentakel, um zusätzliche Nahrungsaufnahme zu betreiben. Ingesamt sind uns mehr als 6000 Korallen bekannt. Unterschieden wird zwischen Sechsstrahlingen Korallen, dazu gehören Steinkorallen, Schwarze Korallen und Seeanemonen und Achstrahlige Korallen wie bspw. die blaue Koralle, Orgelkorallen, Weichkorallen oder Seefedern. Und dann gibts da noch die Feuerkorallen, die mit ihren Tentakeln ein starkes Gift produzieren.

Korallen geben der Unterwasserwelt nicht nur schöne Farben und sorgen dafür, dass es fast schon wie eine Alien-Welt da unten aussieht. Korallen bilden den Lebensraum für ein Viertel! aller Meerestiere- und Pflanzen. Ganze Kolonien, also Korallenriffe gehören zu den ältesten Ökosystemen der Erde. Sie werden auch als „Architekten der Ozeane“ bezeichnet, denn die Riffe sind die größten natürlichen Bauwerke auf unserem Planeten.

Was ist eigentlich das Problem?

Ich halte es kurz und knapp: Das größte Problem ist die Erderwärmung. 2 Grad Celcius oder 3.6 Grad Fahrenheit mehr Wassertemperatur reicht bereits aus, um Korallen-Bleaching auszulösen. Das heißt: Die Mikroalgen im Gewebe der Korallen hören auf zu funktionieren und die Korallen gehen dahin. Verhungern quasi. Das heißt nicht, dass sie bereits tot sind aber über einen längeren Zeitraum führt es früher oder später zum Absterben der Korallen. Und dann gibts halt noch Leute da draußen die ganze Korallenriffe wegbomben…

Warum sind Korallen wichtig für uns?

Schätzungsweise eine halbe Milliarde Menschen hängen wirtschaftlich von Korallen und deren Gesundheit ab. Ohne Korallen fehlt Meerestieren die Lebensgrundlage und ohne die Meerestiere, entgleitet extrem vielen Menschen die Arbeits- und Nahrungsgrundlage.

Aber nicht nur das. Korallen binden Kohlenstoffdioxid. Und…ja richtig erkannt! Kohlenstoffdioxid ist das am meisten vorhandene Treibhausgas in unserer Atmosphäre und die Architekten Bro´s sind in der Lage den Scheiß für uns zu fixieren. Wer sich jetzt fragt, das Treibhausgase nach oben steigen und wieso Korallen was damit zu tun haben? Schätzungsweise bis zu 93 % unserer Treibhausgase werden von den Ozeanen absorbiert. Und Kohlenstoffdioxid löst sich in Wasser. Ich bin eine absolute Banane wenns um Chemie und sowas geht, aber für mich ist hier eine Sache ziemlich klar: Wir rationalisieren hier eine enorme Hilfe vor unserer Nase weg, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen.

Es geht aber noch weiter! Küstenstädte werden durch Korallenriffe geschützt. In Deutschland, oder jedenfalls in Bayern, wo ich aufgewachsen bin haben wir nicht mit sonderlich vielen Problemen zu kämpfen. Was sich vielleicht in der Zukunft ändern wird. Überschwemmungen, Sturmfluten sind so ziemlich eins der größten Probleme, mit denen wir konfrontiert werden. Und wir wissen was für Ausmaße solche Fluten annehmen können. Wünsch ich niemanden. Küstenstädte könnten aber in Zukunft mehr und mehr mit solchen Problemen zu kämpfen haben. Denn die stabilen Strukturen von Korallenriffen agieren als Wellenbrecher und Länder wie die USA, Vietnam, Indonesien und viele mehr werden mehr und mehr von Überschwemmungsrisiko bedroht, sollten die Korallenriffe weiter sterben.

Ohh und ich bin noch nicht fertig. Korallen könnten eine enorme Unterstützung im Kampf gegen Krankheiten sein! Wissenschaftler vermuten dass bis zu 3 Millionen unbekannte Bakterienarten da unten zu finden sind. 300.000 verschiedene Algen und 5000 bisher unbekannte Korallen. Und diese könnten Träger von von Substanzen sein, die gegen Krankheiten helfen. Und das ist nicht Science-Fiction. Bereits drei Mittel gegen Krebs, die auf dem Markt sind, stammen aus der Familie der Manteltiere. Oder die Rotalge aus Neuseeland. Die produziert z.B. eine Substand, die, zumindest soweit im Labor, gegen HIV zu wirken scheint. Und es wird fleißig geforscht. Gegen Alzheimer, ADHS oder Schizophrenie. Ich mein, Delphine nutzen Korallen ebenso, z.B. um Hautkrankheiten zu heilen. Also ist die Vermutung: Irgendwo da unten gibts auf blöd einen Wirkstoff gegen Hautkrebs. Und und und.

Also wie ihr seht: Würde schon Sinn machen, Korallen zu schützen und am Leben zu erhalten. Leider sind durch Events wie El Niño im Jahr 2016 bereits 50% der Korallen im Great Barrier Reef in Australien durch Bleaching gestorben. 50%!!! Ingesamt wird angenommen, dass bis zu 75% der Korallen dieser Welt vor 8 Jahren mit Bleaching zu kämpfen hatten oder sogar gänzlich abgestorben sind. Es wird geschätzt, dass ab dem Jahr 2034, falls sich nichts ändert, massives Bleaching jährlich auftritt und in Folge dessen 90% der globalen Korallenriffe sterben werden.

Also was kann jeder von uns dazu beitragen, um das zu verhindern?

Finger weg von Korallen. Egal ob in Bezug auf „schöne Souvenirs“ und „Mitbringsel“ für eure Geschätzten und Geliebten. Wenn die euch nur mögen, weil ihr denen Korallen mitbringt, solltet ihr euch vielleicht ganz schnell ´n neuen Partner suchen.

Finger weg von Korallen auch beim Tauchen oder Schnorcheln. Klar die sind schön anzusehen. Aber Korallen wachsen extrem langsam und man zerstört quasi den Fortschritt von Jahren, innerhalb weniger Sekunden.

Wenn ihr am Meer seid, kauft euch einfach Sonnencreme oder Sonnenschutzmittel, das dem Meer keinen Schaden zufügt. Eine Liste findet ihr hier: https://utopia.de/bestenlisten/mineralische-bio-sonnencreme/

Und klar. Klimawandel ist das größte Problem. Somit kann jeder mit Kleinigkeiten dazu beitragen. Weniger Plastik. Weniger Verschwenden im Allgemeinen. Nutzt ÖFIs, statt euch, wie die crazy Münchner, alle einen SUV zuzulegen. Fahrt Fahrrad wenn möglich. Leider, und das ist die Realität, ist sogar an Orten wie hier in Utila, wo das Bewusstsein eigentlich vorhanden sein sollte, ist jeder mit nem Rollen oder Motorrad unterwegs. Und die Insel ist winzig! Das kann ich nicht nachvollziehen.

Für alle die hier unten angekommen sind: Das ist schonmal ein guter Start. Und offenbar ist ein gewisses Interesse an dem Thema vorhanden. Fühlt euch frei, den Beitrag in Social Media zu teilen, oder mit euren Verwandten, Freunden. Awareness schaffen wie man so schön sagt im Neudeutschen. Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eine Liste an Quellen zu dem Thema findet ihr weiter unten.

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Quellen:

  1. https://www.geo.de/wissen/forschung-und-technik/wie-meerestiere-unsere-medizin-verbessern-koennten-30479924.html
  2. https://www.nationalgeographic.com/magazine/article/explore-atlas-great-barrier-reef-coral-bleaching-map-climate-change
  3. https://www.noaa.gov/media-release/el-ni-o-prolongs-longest-global-coral-bleaching-event
  4. https://www.wwf.ch/de/tierarten/korallen-atemberaubende-unterwasserwelt#:~:text=Für%20das%20Ökosystem%20erbringen%20Korallen,Korallen%20für%20die%20Riffbildung%20verantwortlich.
  5. https://www.chasingcoral.com
  6. https://utopia.de/ratgeber/korallenriffe-warum-sie-so-wichtig-sind-und-wie-du-sie-schuetzt_166922/
  7. https://pandaclub.ch
  8. https://unfccc.int/news/peru-s-glaciers-shrink-40