Peru – Lima und Gesamtkosten Peru

Dec 1, 2023

Lima. Zum ersten Mal krank seit über 4 Monaten. Zwar nur eine Erkältung aber die hat dafür gesorgt dass ich die Woche komplett ausgesetzt habe. Letzte Woche hab ich noch mit meinen Eltern telefoniert und hab große Töne gespuckt. Naja besser hier denke ich mir. In Lima. Einer 10 Millionen Stadt hier in Südamerika. Und Digga, Lima ist heftig groß. Heftig laut. Und heftig wuselig. 9 spurige Straßen in der Stadt selbst. Auch noch nie gesehen. Mein Hostel das „1900“ heißt, befindet sich quasi ziemlich genau in der Mitte der Stadt, leider ein wenig weit weg von der Küste aber bevor mich meine Erkältung erwischt hat, konnte ich noch einen schönen Mountainbike Ausflug an die Küste machen 🙂

Wie Südamerika fühlt sich das hier allerdings irgendwie nicht so richtig an. Stadt der Moderne. Und laut Wanderlog gibt es in Lima in etwa 30!!!! Restaurants mit Michelin Stars. Ausprobiert habe ich natürlich nicht ein einziges davon. lol. Zumal die Preise nicht wirklich exorbitant teuer wären. Aber gut denk ich mir, immerhin bin mit meinem „Premium Reis Burger“ in die dunkelsten kulinarischen Ecken von Peru vorgedrungen 😀 Und nein ich hab keinen so räudigen Reisburger bestellt! Wer macht sowas schon. Ich wollte einen Burger mit Pommes. Logisch. Und die sagt mir: Pommes haben wir nicht. Nur Reis. Woraufhin ich erwiderte: Dann eben mit Reis. Dass die mir den Reis einfach in den Burger reinpacken, darauf war ich nicht vorbereitet. Das war übrigens in Huaraz. Nicht in Lima. Aber springen wir kurz zurück in die Zeit von Lima, als ich noch fit war:

An Tag zwei und noch ein paar gute Stunden bevor mein Magen anfängt sich in einen Flüssig-Mähdrescher zu verwandeln, leihe ich mir in meinem Hostel ein Fahrrad aus und düse an die Küste. Denn auf die bin ich tatsächlich schon ziemlich gespannt. Lima wurde im Jahr 1535 von Francisco Pizarro gegründet. Pizarro wurde nach der Übernahme der Spanier zum Governor ernannt und der hat sich wohl gedacht, er errichtet Lima an der Küste. Erhöht. Also mit hervorragendem strategischen Vorteil gegenüber Piraten und anderen Feinden. Und das macht den Reiz der Küste von Lima auch aus. Wahnsinnig schön wie sich die Stadt hinter der kleinen Steilküste aufbaut. Erinnert mich auch in vielerlei Hinsicht an Vancouver. Gibt mir irgendwie ähnliche Vibes. Nur halt in nicht ganz so pompös. Aber vom Naturell eine Pracht.

Meine Zeit, die ich hier im Hostel mit rumlungere verbringe ich damit, auf glorreich dumme Ideen zu kommen. Und so entscheide ich mich dafür den ganzen Deutschen die hier rumhängen anzudrehen dass ich aus Südafrika komme und mal eine andere Rolle spiele. Ein wenig Abwechslung in den ganzen Smalltalk bringen. Schnell füge ich allerdings hinzu in Deutschland aufgewachsen zu sein aber im Alter von 10 nach „Port Elizabeth“ ausgewandert zu sein. Trololol. So dass mein nicht vorhandener bzw. nur sehr spärlicher Südafrikanischer Akzent (lol) nicht auffällt. Dass ich ein absoluter Exot bin und mich die Leute über meine Herkunft aus Südafrika und die Lebensgewohnheiten ausfragen, darüber hab ich davor nicht nachgedacht 😀 aber Wissen eignet man sich schnell an. Und egal ob Amerikaner, Koreaner, Australier, Deutsche, Franzosen, Spanier. Alle glauben sie mir. Warum auch nicht, wer schlüpft schon in so eine Rolle, aus purer Jux und Tollerei. Und es macht Spaß, einen anderen Charakter zu spielen! Vielleicht denk ich mir irgendwann eine verrücktere Rolle aus. Sowas wie Sir Humphrey aus Vanuatu, der sich um die Aufzucht der Kaiserschnurrbarttamarine seines Urgroßvaters kümmert, jetzt aber die große weite Welt erkunden möchte…Vielleicht nicht ganz so abgefahren.

Und die Weihnachtszeit ist angebrochen. Hier schon deutlich früher als ich es normalerweise gewohnt bin. Also muss ich mir wohl keine Sorgen machen, dass Weihnachten dieses Jahr gänzlich an mir vorbei geht! 🙂 Allerdings ist der Style mit dem hier Weihnachten gefeiert wird, jedenfalls in der Vorweihnachtszeit, ziemlich kitschig. Und ich wage zu bezweifeln dass sich das noch ändert. Da wird schon am frühen Nachmittag ziemlich random mitten im Park drauf los getrommelt.

Ja Peru. Ein zweischneidiges Schwert für mich. Wunderschöne Natur, die epischsten Landschaften die ich z.T. je erblickt habe aber genauso ist es mir manchmal schwer gefallen mich an die doch gravierend unterschiedliche Service-Mentalität zu gewöhnen. Der Kulturschock gehört immer dazu, doch nach fast 5 Monaten on Tour missfällt mir die doch stark abgenommene Bequemlichkeit, die ich aus Ecuador gewöhnt bin. Das ständige madige Internet oder die nicht vorhandene Kaffeekultur. Nicht vorhandene Teller in Restaurants, Läden die einen nicht bedienen bis man sie darauf hinweist dass man „ansteht“ – was so obvious einfach ist. Aber gut 😀 Vielleicht bin ich nach knapp 5 Monaten nicht mehr ganz so tolerant und ein wenig zu bequem geworden.

Ich freu mich daher jetzt auf einen neuen Abschnitt. Kolumbien. Und so fühlt sichs auch an. Trekking / High Altitude. Check. Hauptsächlich. Mein Zelt, eine Hose und mein Pulli hab ich abgegeben. Die werde ich nicht mehr brauchen. Und in den Flieger zu steigen, gibt mir immer das Gefühl dass etwas Neues startet. Back to ultra light und Carry-On-Luggage Ready für den Flug. Morgen um 13.45 Uhr geht der Flieger. Und ich komme meinem Ziel endlich wieder tauchen zu gehen ein weiteres Stück näher 🙂

Kostenübersicht Peru:

Ingesamt hab ich in Peru 1936.47 € an 44 Tagen ausgegeben. Mein Tagesdurchschnitt ist von insgesamt 46€ auf 42€ pro Tag runtergegangen. Das muss daran liegen, dass ich mittlerweile die anfänglichen Kosten aus Kanada und USA ausgeglichen habe. Um meine Kosten zu tracken nutze ich übrigens die App „TravelSpend“. Kostenlos und bietet top Möglichkeiten. Mit meinem Gesamtbudget bin ich aktuell knapp 500€ im Überschuss, wobei mich der Flug nach Bogota 250€ gekostet hat, die ich davon abziehen werde.

  1. Unterkünfte: Insgesamt 435.38 €, somit 12 € im Durchschnitt pro Tag für Hostels bezahlt. In Peru würde ich sagen zu 80 % in Private Rooms. Somit all-in deutlich günstiger als in Ecuador.
  2. Aktivitäten: 492.54 €.
  3. Restaurants: 281.56 €
  4. Transportation: 93.57 € – dieses mal eigentlich ausschließlich Busse und Collectivos. Kein Uber.
  5. Einkäufe: 203.14 €
  6. Sonstige Kosten: 48.26 €

Ich freu mich euch aus Bogota zu schreiben! Bis dahin cheers und Grüße aus Lima.